Der Besuch des Theaterstücks „Wer nicht hören will…“ wurde im Rahmen der Jugendsozialarbeit ermöglicht und stellt einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Mobbing und Gewalt dar. Dieser soll neben dem sozialen Lernen im Klassenverband, den Konfliktlösestrategien anhand des Friedensteppichs, Einzelgesprächen mit der Sozialpädagogin Marion Huber und weiteren Aktionen, das Miteinander stärken. Dass die Kinder während dieser Aufführung mehr als nur das Publikum darstellen werden, wurde bereits bei der Begrüßung deutlich, als Patako jedes Kind persönlich mit Highfive und einem kräftigen „Servus“ in der Turnhalle in Empfang nahm. Von Beginn an waren die Kinder von der ausdrucksstarken Mimik und Gestik sowie der Jonglage und Clownerie der beiden Schauspieler, die als Fritzi die Helferin und Patako der Chef auftraten, mitgerissen. Sie wurden durchgängig aktiv in das Geschehen einbezogen, ihre aufgeregten Zurufe aufgegriffen und in die Handlung eingebaut, sodass das Publikum zur Entwicklung des Verhältnisses zwischen dem zunächst herablassenden, beleidigenden sowie handgreiflichen Chef und seiner tollpatschigen Helferin, die sich sehnlichst einen Auftritt mit ihrer Ukulele wünscht, beitragen konnte. Obwohl die Kinder den Showman Patako zunächst bejubelten, konnte im Laufe der Aufführung ein Stimmungswechsel beobachtet werden, als das Publikum sich aufgrund des unmöglichen Umgangs des Chefs mit seiner lustigen Helferin Fritzi mehr und mehr auf deren Seite stellte. Die Kinder reagierten mitfühlend und jubelten, als Fritzi sich schließlich gegen ihren Chef behauptete. Sie feuerten sie an, klatschten und lachten mit ihr, als sie ihren Chef mit Witz und Talent in die Schranken wies. Aufgrund des enormen Zuspruchs ihres Publikums kam es schließlich endlich zu Fritzis Auftritt mit der Ukulele. Zunächst belächelt, dann bejubelt – so sehr, dass selbst Chef Patako klein beigab und ihr Lied auf dem Schlagzeug begleitete. Das Publikum feiert in der Turnhalle! Im Gegensatz zu ihrem einst undankbaren Chef verlangt Fritzi am Ende ihres Auftritts, für den sie großen Applaus erntete, auch ein Lob für ihren Helfer und beendet die Aufführung mit der Aussage, dass zwar jeder mal ein Helfer und mal ein Chef sein kann, das Wichtigste und Schönste es jedoch ist, die Dinge gemeinsam und auf Augenhöhe zu meistern. Altersangepasst an Klassen 1/2 und 3/4 vermittelten die beiden Schauspieler in zwei Auftritten ohne große Technik und Medien, sondern mithilfe weniger Requisiten und einer großen Menge Humor, ein Erlebnis, dass die Kinder mitsamt der getragenen Message noch lange in Erinnerung behalten werden. Um die Botschaft mit in die Klassenzimmer zu tragen, wurden nach der Aufführung Anschlussgespräche im Klassenverband geführt, um die Thematik direkt im Klassenkontext aufzugreifen und den Kindern zu ermöglichen sich individuell zu äußern.
Johanna Voit (LAA) für die Grundschule Poing am Bergfeld


